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Wie ich etwas philosophisches auf einem Selbstverteidigungslehrgang für Karate gelernt habe

Autorenbild: BenBen

Aktualisiert: 14. Aug. 2024

Am vergangenen Wochenende habe ich einen Selbstverteidigungslehrgang besucht. Ich könnte mit dir jetzt über Ellbogen sprechen, ich könnte mit dir über Hebel sprechen, ich könnte mit dir über einfache Grundhaltung und Deeskalation sprechen oder über das leidige Thema Messer. Aber tatsächlich gab es einen Satz vom Referenten Roman Lutz, der bei mir noch mal das Verständnis für Kampfsport verbessert hat, und den möchte ich mit dir teilen.


Kampfsport als Schriftstellerei


Roman Lutz verglich Kampfsport mit Schriftstellerei und erklärte, dass jede Technik, jeder Kick und jeder Punch wie ein Buchstabe sei. Dieser Buchstabe muss immer wieder geschrieben und im Detail verfeinert werden. Denk an deine Schulzeit zurück: Wie oft hast du einzelne Buchstaben geübt, bis du sie flüssig schreiben konntest? Es ist entscheidend, damit wir später Worte und Sätze formen können.


Von Buchstaben zu Worten


In der Analogie steht ein Wort für eine Kombination von Techniken. Nehmen wir zum Beispiel den angetäuschten Punch zum Gesicht, gefolgt von einem Punch nach unten, wenn die Deckung des Gegners oben ist. Diese einfache Kombination entspricht einem Wort. Aber reicht ein Wort aus, um zu kommunizieren? In der Regel nicht. Manchmal sind kurze Worte ausreichend, manchmal brauchen wir längere Formulierungen, um unser Ziel zu erreichen. Doch es ist stets besser, präzise und klare Worte zu wählen, statt sich in unnötig langen Sätzen zu verlieren.


Der Kampf als Satz


Ein Kampf gleicht einem Satz. Sätze werden spontan gebildet und variieren je nach Situation und Gegenüber. Schon beim Beginn eines Satzes sollten wir eine Vorstellung davon haben, wohin er führen soll. Unsere Formulierungen passen wir der Person an, mit der wir kommunizieren. So wie ein Schriftsteller verschiedene Sätze verwendet, um dasselbe auszudrücken, so müssen wir im Kampf flexibel und anpassungsfähig sein.



Übung und Studium


Wer ein eigenes Buch schreiben möchte, muss nicht nur die Buchstaben beherrschen. Er muss viele Worte und Sätze schreiben und die Werke anderer Autoren studieren. So ist es auch im Kampfsport: Wir sollten nicht nur die Techniken kennen, sondern sie auch in unterschiedlichen Kombinationen und Situationen anwenden können. Und wir sollten von anderen lernen, um unser eigenes Können zu verbessern.

 


Auch wenn ich an dem Wochenende in der Selbstverteidigung viel Neues gelernt habe, hat mir dieses Bild geholfen, mein Training und meinen Karateweg besser zu strukturieren.






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