Wie ich gelernt habe, mein Training anzupassen
Jeder Kampfsportler kommt irgendwann an den Punkt, an dem er ein Bewegungsmuster üben möchte. Ob es sich dabei um die richtige Handhaltung bei einem Schlag, um einen Kick oder um eine andere Technik handelt, es geht immer um Bewegungsmuster. In einem früheren Beitrag auf diesem Blog haben wir bereits darüber gesprochen, wie man neue Bewegungen von Grund auf lernen kann.
In diesem Artikel mag ich darauf eingehen, wie man diese Bewegungen weiterentwickelt und verfeinert – und Kraft und Tempo reinbringt.
Am Anfang: Langsam
Wenn man ein Bewegungsmuster erlernen möchte, macht es Sinn die Bewegung langsam auszuführen. Das ist ein guter Anfang, um die richtige Technik zu erlernen. Hatten wir aber schon hier.
Die nächste Stufe: Kraft und Geschwindigkeit
Sobald die Grundlagen sitzen, kommt Kraft und Geschwindigkeit dazu.
Die Kraftlinie
Ein wichtiges Konzept hierbei ist die Kraftlinie. Das ist auch etwas, was beim traditionellen Karate-Training oft nicht beachtet wird. Schauen wir uns mal diese Hojo Undo Übung genauer an.
Bei einem Schlag oder Kick geht die Kraftlinie nicht von unten nach oben, sondern frontal gerade ins Ziel. Wenn wir also immer nur langsam mit Gewichten trainieren, ergibt das aus sportpädagogischer Sicht wenig Sinn. Das Training muss Bewegung so unterstützen.
Wie macht man es jetzt richtig?
Arbeiten mit Widerstandsbändern
Eine effektive Methode, um die Bewegungen zu verfeinern und die richtige Muskulatur zu trainieren, ist das Arbeiten mit Widerstandsbändern. Dies hilft, die notwendige Kraft zu entwickeln, ohne die Form zu vernachlässigen.
Ganz überraschenderweise bin das auf dem Bild nicht ich. Das liegt daran, dass ich das selbe Training mache – aber anders. Nämlich an
Maschinen im Fitnessstudio
Für Fitnessstudiogänger gibt es eine Menge Maschinen, um Bewegungen präzise zu trainieren. An sich werden die gleichen Bewegungen und Richtungen trainiert, wie mit Fitnessbändern. Klar, hier kann mit dem Gewicht mehr gespielt werden, aber am Ende ist es Geschmackssache. Es ist jedoch wichtig, sich nicht vollständig auf Maschinen zu verlassen und auch ohne Equipment zu trainieren – damit nimmt man sich auch die Ausrede, dass heute X fehlt und deswegen kein Training möglich ist. Was nehmen wir dann also noch dazu?
Der Kick in vier Schritten – aber anders
Nehmen wir als Beispiel einen Frontkick – den Mae-Geri. Zerlegen wir den Kick in vier Teile. Aber nicht, um den Ablauf zu üben. Sondern um daraus einen Workout zu bauen. Denn wenn wir jeden Teil einzeln schnell üben (wenn du den Ablauf schon gut kannst) ist das ein einfacher Weg, schneller und kraftvoller zu werden.
Knie hoch: Diese Bewegung muss schnell gekonnt werden. Das hohe Knie ist wichtig, um die Kraft für den Kick zu entwickeln. Außerdem überspringt man in einer freien Kampfsituation genau das gern und hat dann einen schlechten Kick.
Kick ausführen: Diese Phase sollte ebenfalls schnell und präzise sein. Ein Ziel an der Wand oder ein Sandsack kann da helfen, immer den gleichen Punkt zu treffen.
Rückkehr zur Ausgangsposition: Kontrolliert und ohne Hektik. Aber auch nicht zu langsam. Sonst fängt dir einer den Kick (schon erlebt, das erzieht einen sehr schnell)
Stabilisierung: Der Körper kehrt in eine stabile Ausgangsposition zurück. Gaaaanz wichtig.
Indem man jede dieser Bewegungen zunächst langsam und dann zunehmend schneller übt, kann man die Technik verbessern und gleichzeitig die nötige Kraft und Geschwindigkeit entwickeln. Wie immer gilt: Lieber vier mal in der Woche 10 Minuten, als einmal in der Woche 1000 Wiederholungen.
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